Heute ist Karfreitag und ich finde ein guter Anlass um sich auf die alten Weisheiten “Carpe diem” und “Mementum mori” zu besinnen.
Mein Schwiegervater predigt uns oft: “Es ist alles nur geliehen.” Damit meint er vor allem unseren Hof und die Landwirtschaft. Er sieht es als unsere Pflicht an den Hof gut zu führen. Fleißig sein und ordentlich wirtschaften ist dabei oberste Priorität, um so auch der nächsten Generation eine solide Basis übergeben zu können. Damit auch sie die Möglichkeit haben auf diesem fleckchen Erde ein glückliches und erfülltes Leben zu führen.
Er sieht es als Privileg an auf einem Bauernhof geboren worden zu sein. Auch wenn das für ihn schon bereits in jungen Jahren harte Arbeit, viele schlaflose Nächte und Entbehrungen bedeutet hat.
Doch diesen Gedanken kann man weiter spinnen. Nicht nur dieser Hof ist geliehen. Bekommt man beispielsweise zur Geburt eines Kindes Geld geschenkt, so ist auch das nur geliehen. Denn sobald im Familien oder Bekanntenkreis ein weiteres Kind zur Welt kommt, wird auch dies wieder reichlich beschenkt. Und so drehen sich die Räder immer weiter.
Ja, es sind diese kleinen Dinge, die sich immer wieder wiederholen. Die Rhythmen der Zeit. Und nur das große Ganze bleibt bestehen. Auch unsere Erde ist nur geliehen. Wir dürfen auf ihr leben, lieben, ausbeuten, vergeuden, genießen,… bis die nächste Generation an der Reihe ist.
Doch wenn man sich diese Tatsache vor Augen hält, geht man dann vielleicht anders damit um?
Vielleicht voller Dankbarkeit, Wertschätzung, Achtsamkeit?
btw: bei uns wurde heute trotz Feiertag gearbeitet. Der Natur ist so ein Tag einfach ziemlich egal. Dafür gab es nur Fisch statt Fleisch. 😉