Fasten – Teil 3

Auch im Radio kommen nun immer wieder Berichte darüber, wie schädlich Plastik für unsere Umwelt ist.

Dort werden zwei Augsburgerinnen vorgestellt, die nun Plastikfasten wollen. Und auch der Verbraucherservice Bayern ruft dazu auf die nächsten sechs Wochen auf Plastik zu verzichten.

 

Alles schön und gut, nur das „Verzichten“ hat einen etwas faden Beigeschmack. Aber gut, das gehört ja zur Fastenzeit dazu. 😉 Und wenn das für viele Menschen nun ein Sprungbrett bietet, dann ist das doch wirklich sehr erfreulich.

 

Was allerdings bei diesen Berichten immer wieder vergessen wird ist das es nicht nur um die Umwelt und ein paar Fische geht.

Was ist denn die Umwelt? Alles was uns Menschen umgibt. Die Böden, das Wasser, die Luft, das Klima, unsere Nahrung, die Tiere… und so wie wir mit diesen Bereichen umgehen, so kommt es auch auf uns zurück. Zum Beispiel durch Mikroplastik in Fisch und damit auf unserem Teller oder  unseren Böden und da unsere Böden unser Trinkwasser reinigen auch wieder in unserem Glas Wasser

Doch danach geht es weiter, denn Plastik enthält viele gesundheitsschädliche Inhaltsstoffe, die sich in unserem Körper anreichern können. Die WHO (Weltgesundheitsorganisation) warnt schon seit 2012 ausdrücklich vor zu viel Kontakt mit diesen – vor allem für Schwangere, Babys und Kleinkinder.

Hier geht es zu dem ausführlichen Bericht der WHO.

Dabei wird von „endocrine disrupting chemicals“ gesprochen, zu Deutsch: endokrine Disruptoren. Damit sind hormonähnliche Substanzen gemeint, die sich auf unseren Körper auswirken. Bei Plastik ist es übrigens schon ausreichend es zu berühren (egal ob wir es berühren oder unsere Lebensmittel) damit diese Inhaltsstoffe in unseren Körper übergehen.

Sowohl die EFSA (European Food Safety Authority), als auch das BfR (Bundesinstitut für Risikobewertung) äußern sich dazu mit klaren Worten.

 

Eine ausführliche Zusammenstellung an Informationen von gesundheitlicher Seite findet ihr auch in meinem Eintrag Artikel aus der Ärztezeitung.

 

Und um den eingangs erwähnten faden Beigeschmack wieder weg zu bekommen geht es demnächst um ein beliebtes Frauenthema: Klamotten – mit und ohne Plastik, bio und fair oder doch selbst genäht? Denn nur weil man versucht möglichst umweltbewusst zu handeln heißt das ja nicht, dass das gleich jeder 10 Meter gegen den Wind sehen muss. 😉

 

Artikel aus der Ärztezeitung

Es hat lange gedauert bis mir zum ersten Mal richtig bewusst wurde, dass Plastik nicht nur der Umwelt, sondern auch uns Menschen schadet.

Meine ersten Anhaltspunkte habe ich daraufhin in der Ärztezeitung recherchiert. Und ich bin dabei leider auf sehr viele Artikel gestoßen.

Aus diesem Grund ist es für mich absolut nicht verständlich, warum darüber nicht auch mehr in der Tageszeitung steht. Es wurden bereits so viele Studien zu diesem Thema gemacht und vieles ist schon sehr genau erforscht. Zum Beispiel, dass die Weichmacher in Haarspray das Hypospadie-Risiko erhöhen können.

Und auch die Auswirkung von Plastik im Krankenhaus auf Neugeborene ist schon seit Jahren bekannt.

Wir wägen uns oftmals in einer vermeintlichen Sicherheit, da wir ja in Deutschland leben und wir unsere Tests und Standards und Richtlinien haben. Aber wenn sich niemand daran hält bringt das uns Verbrauchern sehr wenig. Bestes Beispiel dafür: Schadstoffe in Badespielzeug, die schon seit vielen Jahren bei uns verboten sind.

Besonders Kleinkinder und Babys stehen nachweislich unter dem Einfluss verschiedener Schadstoffe, die vor allem in Plastik enthalten sind. Denn gerade sie sind ja umgeben von Plastik: die Wegwerfwindel aus Plastik, der Strampler aus Polyester, die Söckchen aus Polyamid, die Rassel aus Plastik, in der Poposalbe Erdöl, ganz zu schweigen von Fläschchen, Schnuller und Co. – natürlich auch aus Plastik.

Ein aktueller Bericht verdeutlicht das hier sehr schön.

 

Doch was ist Plastik überhaupt und warum ist es so schädlich?

Plastik ist ein umgangssprachlich verwendeter Begriff für Kunststoff. Und Kunststoff steht wiederum für Materialien, die chemisch hergestellt werden müssen da sie so in der Natur nicht vorkommen. Die meisten Kunststoffe werden auf der Basis von Erdöl, Erdgas und Kohle hergestellt. Es gibt aber auch sogenannte Biokunststoffe, die zum Beispiel aus Kautschuk oder Zellulose (Pflanzenfasern) hergestellt werden.

Ausführlicher erklärt wird das nochmal hier.

Was alle Kunststoffe jedoch benötigen sind Zusatzstoffe, die für die Elastizität, die Haltbarkeit, Farbe usw. sorgen. Und genau diese Stoffe gelten oftmals als Gesundheitsschädlich. Allen voran Weichmacher wie Phatalate oder DEHP haben sich hier einen Namen gemacht. Aber auch Bisphenol A (BPA) gehört mittlerweile zu den bekannteren Substanzen und ist mittlerweile selbst in unseren landwirtschaftlichen Böden  messbar.

 

Weitere Artikel zu den gesundheitlichen Auswirkungen findet ihr hier:

 

 

Wenn man darüber mal etwas länger nachdenkt, finde ich, könnte man schon verzagen. Aber das Motto lautet weiterhin: „Es gibt so viele schöne Alternativen, so viele Menschen, die bereits etwas verändern!“ Und genau das muss man sehen.